RedBull Romaniacs

RedBull Romaniacs, Edition 2008
nicht der Weg, sondern das Ziel ist das Ziel

Update 17.9.2008
Der vierte und letze Offroad Tag würde uns 104km bringen. "It's easy" war in der Fahrerbesprechung zu vernehmen. Was die Rumänen unter "easy" verstehen ist uns bis heute nicht klar! Es war der regnerischste Tag bis jetzt. Und dieser Regen spülte das letzte bischen Gripp weg: Jede Auf- und Abfahrt wurde zum Lotteriespiel. Die Hangschrägfahrten auf den Almen in nassen Gras waren für uns fast unmöglich. Entweder mit Gefühl oder mit Schwung. Und wenn man den Schwung nicht hatte und das Gefühl auf Grund der nassen Handschuhe und klammen Fingern verlor, dann sorgten die Bergungen nach den Ausrutschern dafür, dass uns wieder warm wurde. Immer weniger Fahrern begegneten wir. Schließlich gaben wir beim nächsten Tankpunkt w.o. Der Saft war raus! Aus Bedacht auf unsere Gesundheit und Familie brachen wir das Rennen ab. Insofern egal, zumal wir in der Wertung waren! Nach 430 schwersten Offroadkilometern war die Schlacht geschlagen.
Was uns aufgefallen ist: Die Befölkerung ist unglaublich freundlich und hilfsbereit: Von den Kindern bis hin zu den Ältesten grüßen alle und feuern dich an, selbst wenn du über ihre Wiese fährst! Die Kinder freuen sich, wenn du sie im Ziel "abklatscht" und wenn du ihnen einen Müsliriegel schenkst, dann bist du ihr Freund. Das lies uns über die Wertigkeit verschiedenster Dinge nachdenken lassen. Es muss nicht immer das neueste Handy sein ...

Fotos folgen

Update 16.9.2008
War unsere Motivation im vorigen Jahr am Boden, so gehen wir heuer unterirdisch! Der heutige Tag war ausser hart, lang, kalt und nass nur extrem. Das angenehmste heute waren eigentlich die Magenkrämpfe ... Läppische 89km waren zu fahren. Wir benötigten 8h dafür. Dabei hätte es ein so schöner Endurotag sein können. Aber dort wo die Sicht OK war, dort hatten die Streckenbauer etwas dagegen und oben in den Bergen - wir waren auf ca. 2300m - war die Sicht in Folge des Nebels auf 20 - 30m beschränkt. Dazu kam, dass dies ein "Navigationstag" war. D.h.: Die Markierungen der Strecke waren wesentlich weniger und man musste sehr viel nach dem GPS fahren. Gleich zu Beginn des Tracks war eine lange Hangschrägfahrt welche mit Wurzeln und Steinen gespickt war. Rechts davon hatte sich zum Vorjahr nichts geändert: Ca. 50m gings fast senkrecht runter. Auf diesem feuchten Untergrund halfen sich die unterschiedlichsten Teams gegenseitig denn zu fahren war das für keinen der Hobbyfahrer. Über Up- and Downhills welche ich mittlerweile gar nicht mehr beschreiben kann ging es weiter in den Karparten. Auf jeden Fall mobiliserten wir im letzten Streckenabschnitt nochmals alle Kräfte um in der max. Zeit doch noch ins Ziel zu kommen. Die Fahrt zum Ziel war ein Bachbett. Den RedBull Zielbogen hatten wir schon in den Augen, und dahinter wartet normalerweise der Guide der die Zielankunft protokolliert. Allerdings war dieser noch nicht zu sehen. Bei weiterer Betrachtung stellten wir fest, dass dieser darunter war: Das Bachbett hatte vor dem Ziel eine Kante mit ca. 1,5m Höhe! Auf meine Frage hin wie wir den das überwinden sollen, war die lappidare Antwort:"springen" (vielleicht hätte ich nicht gerade Stefan Zwerenz fragen sollen ...) Jedenfalls brachten wir die Mopeds mit heben-ziehen-tragen über die Kante und damit ins Ziel.
Um einige blaue Flecken mehr und einen Kupplungshebel weniger beendeten wir den Tag. Die Rückfahrt nach Sibiu On-Road war dann noch die Draufgabe: 30km auf der Strasse bei feucht-kaltem Wetter! Uns ist heute noch kalt ...

Bilder vom Tag drei gibt es hier.

Update 15.9.2008
Unsere Körper schmerzen in allen erdenklichen Teilen. Karlis Handgelenk wurde mit Salben und Bandagen versorgt und als Draufgabe gab es ein Parkemed zum Frühstück. Zum Vorstart fuhren wir 30min auf Asphalt - dann begann es gleich mit voller Kraft: "Wood woops" stand bei der Einfahrt in diese Sektion. Es ging bergauf ohne Ende und das aber in aufeinander folgenden überdimensionalen Wellen. Immer weiter rauf in die Berge führte uns der Weg. Und dann kam der Nebel: dicht und endlos. Das machte die Navigation nicht einfacher. Eine Hangschrägfahrt machte uns mental zu schaffen: Offensichtlich ist ein 20cm breiter Weg in Rumänien genug zum fahren (angeblich überholen die Einheimischen hier auch noch ...). Jedenfalls war dieser Weg gespickt von Wurzel und Steinen und hatte auf der linken Seite eine seeeehr steil und seeeehr lang abfallende Böschung. Gänsehaut erzeugend wenn wir daran zurück denken. Sonst gab es heute viele Fahrten durch Wasser: quer und längs und wie auch immer, jedenfalls war es grundsätzlich nass, rutschig und tief! Eine Fahrt durch ein sumpfiges Gebiet wäre allein nicht zu schaffen gewesen. Gemeinsam brachten wir unsere Motorräder durch den Morast. In weitere Folge setzte sich der gestrige Tag fort: Ein Navigationsfehler kostete uns wiederum viel Zeit, und ein Umfaller von Karli einen Schalthebel. Dieser wurde von uns im Wald getauscht. Die Doppelwippe aus dem Vorjahr war auch heuer wieder im Programm. Allerdings war sie bereits genauso lädiert wie wir. Daher wurden wir neben durch das Wasser geleitet. War zwar auch nicht schön, aber noch das kleinere Übel ...
Mittlerweile ist auch die Liste der Ausfälle und Verletzten sehr lang: Einige Beinbrüche, eine Hüfte, Finger und Hände finden sich auf dieser. Mit der Liste der Materialschäden würde ein Händler wahrscheinlich den Umsatz eines halben Jahres machen.

Fazit: Pakemed machts wieder gut ;-)

Bilder vom Tag zwei gibt es hier.

Update 14.9.2008
Wir freuten uns bereits auf wirkliches Enduro. Der Start lag außerhalb von Sibiu und der Weg dorthin war erfrischend. 117km Enduro würden uns heute erwarten. Von Beginn an gab es viele Staus. Die Hobbyklasse war mit wesentlich mehr Startern besetzt als im Vorjahr. Erst am späten Tag waren wir dann einigermassen allein auf der Strecke. Der Tag war aber für uns (eigentlich für Karli) geprägt von einigen Erlebnissen: begonnen hat es damit, dass auf einem Weg ein Stein den Weg des Vorderrades kreuzte. Daraufhin hat Karli das Motorrad nicht mehr ganz kontrolliert verlassen. In Folge gab es eine Kraftübertragung der Vorwärtsbewegung über den Helm auf einen nicht mehr ganz jungen Baum. (quasi:" Bam oida!) Dieser ergab sich sogleich kampflos. Nach kurzer Benommenheit konnte Karli aber dann doch wieder die richtige Fahrtrichtung bestimmen und das Team konnte die Rally weiterfahren. Es kamen Auf- und Abfahrten wie wir sie noch nicht erlebt hatten (und eigentlich auch nicht mehr erleben wollen ...) Eine "alte Bekannte" war auch dabei: Eine steile, lange Wiesenabfahrt. Nur war sie diesmal nicht so griffig wie im letzten Jahr. Sie kostete Karli einen Tankspoiler, eine Lichtmaske, einen vorderen Kotflügel und jede Menge Kraft - brachte aber im Gegenzug dazu einige blaue Flecken, Schürfwunden und eine massive Prellung der rechten Hand. Z hatte das ganze besser im Griff. Er schaffte das alles ohne Folgeschäden.
Die Navigation machte uns heute einige Probleme. Martin Freinadametz und sein Team schickte uns nämlich mit einer Fehlinformation über den Umschaltpunkt unseres GPS auf den Weg. Im Selbststudium und nach endloser Zeit "sightseeing" in den Karparten fanden wir doch wieder den richtigen Weg. Am Ende des Tages wartete noch eine unbeglichene Rechnung: Der Zielhang vom Vorjahr zum Monument - lang, steil, weich und kurvig - so hatten wir ihn in Erinnerung. Und er hatte sich kein bischen verändert! Letztendlich gab er sich aber geschlagen und hat uns rauf fahren/ziehen lassen. Nach 7:21 Stunden waren wir als 17te im Ziel.
Hoffentlich kann Karli seine Hand soweit reparieren und hoffentlich regenerieren sich unsere geschundenen Körper für morgen ....

Bilder vom Tag eins gibt es hier.



Update 13.9.2008
Der Tag begann so wie es vorhergesagt wurde: mit Regen! Mit diesem schwamm auch ein Teil unserer Motivation davon. Denn den Prolog auf nassem Untergrund fahren zu müssen ist jetzt nicht gerade etwas was erstrebenswert ist. Nix desto trotz gab Martin den Startschuß: Die Hobbyfahrer waren die ersten auf der Strecke, geteilt in zwei Gruppen. Z war aus unserem Team der erste und kämpfte gegen Strecke und Gegner. Es ging trotz Kleinigkeiten alles gut. Eine halbe Stunde später durfte Karli das Selbe machen. Holz hat von Natur aus nicht viel Gripp - und wenn es so etwas wie einen "negativen Gripp" gibt, dann hat diesen das nasse Holz in Sibiu! Wie auf Schmierseife bewegten wir uns - nicht gerade kontrolliert - um den Kurs. Letztendlich sind wir aber heil!
Das es doch etsprechend fahrbar ist zeigten in einer Vorstellung der Extraklasse die Profis: Paul Bolton und Co. wedelten über die Hindernisse als wenn sie nicht da wären! .... war sehr schön zum Zusehen ....

Bilder vom Prolog gibt's hier.


Update 12.9.2008
827km, 13Stunden und diesmal kein Strafzettel sind vergangen. Zielsicher fanden wir auf Anhieb das Fahrerlager wieder und reservierten uns einen Platz. Der würde nämlich heuer auf Grund des großen Starterfeldes knapp werden. Viele bekannte Gesichter waren wieder da. Der administrative Spießrutenlauf kostete uns ca. 2 Stunden, die technische Abnahme einiges an Nerven - dann hatten wir alle Stempel, Unterlagen, Karten und unser Zimmer. Und soviel steht jetzt schon fest: In den Punkten Zimmer und Verpflegung hat die RBR stark zugelegt: Beides ist absolut top!
Bevor wir unser Zimmer beziehen riskieren wir einen Blick auf das was für den Prolog schon steht. Und das reicht uns auch dann schon: Es ist absolut unverständlich, dass der Prolog vom Vorjahr noch gesteigert werden kann! Aber Martin und sein Team lehrt uns eines besseren. Wir verziehen uns mit vielen Fragen in unser Zimmer. Ab 17:00 gibt es ein freies Training. Dieses nutzen wir passiv wie im Vorjahr: Wir sehen den anderen zu. Und sehr bald kristallisieren sich die Kernpunkte heraus: Die Fichte, welche man längs (nicht quer) fährt und die Ausfahrt der Hobbylinie aus dem Haus. Allerdings hat es den Anschein, dass es heuer mehr "Chicken Lines" gibt. Morgen High-Noon werden wir es selbst feststellen.
Dann treffen wir Martin. Er ist guter Laune und erkennt uns auch sofort wieder: "Ahhhh - the Hobby Riders and Coffee drinker! Für euch haben wir die Rampen über den Fluss wieder aufgestellt!" Ich bedanke mich artig dafür .... und Gedanken sind schließlich frei ....

Bilder vom Training gibt es hier.

 

Der Tag der Abfahrt nach Sibiu rückt unaufhaltsam näher! Heuer war bereits sehr früh die Rally komplett ausverkauft. Wir nutzten das Privileg der Vorjahresteilnehmer und meldeten uns bereits im Februar an: Das Team Zeiler / Poetzl hatte sich im Vorjahr wacker geschlagen und bewährt. Ein paar Rechnungen mit der Strecke sind offen geblieben und so müssen wir quasi heuer wieder mitfahren. Beide mit neuem Material - 08er EXC-R's - in gewohntem Ausmaß: nämlich 530 und 450. Und auch wieder mit der gewohnten Betreuung Christian. "Never change a winning Team" ;-)
Unsere Ziele der diesjährigen Teilnahme sind klar definiert:
Am letzten Tag gemeinsam durch das Ziel fahren
Gesund bleiben
5 Tage lang Spaß haben
........
Eine gute Platzierung erreichen
Mögen die Götter des haltbaren Materials und der Kondition mit uns sein!